Dt. Indiana Jones Fan Forum



#1 05.03.2005, 21:04
Doc Abwesend
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Betreff: Trilogie
Hi!
Ich bin neu hier im Forum. Um ehrlich zu sein, ist es das erstemal, daß ich etwas in einem Forum schreibe. Die Anmeldung war etwas verwirrend, aber jetzt bin ich durch.
Ich habe auch einen Grund, weshalb ich mich hier melde: Ich schreibe an einer wissenschaftlichen Arbeit am Institut für Klassische Archäologie an der Uni Mainz. Thema: die Indiana Jones Filme. Ich weiß, das klingt komisch, ist aber so. (Soviel zum Thema "Archäologen sind nicht gut auf Indiana Jones zu sprechen"...) Ich habe sehr viele Fragen, die alle noch wirr in meinem Kopf herumspuken. Nächste Woche werde ich mich mit einer Kollegin zusammensetzen und einige konkrete Fragen austüfteln und sie dann hier herstellen. Ich würde mich riesig über rege Teilnahme freuen.
Gibt es hier eigentlich noch mehr Archäologen?
 

#2 05.03.2005, 22:30
Pandora Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
hi willkommen im forum!

also von einem offiziellen zukünftigen archäologen weiß ich: IndyJens. Der z.b. kann dir sicher gut helfen.

interessantes thema deine arbeit. um was genau soll es dabei gehen?
Claudia
How up do high knee... Zwinkernder Smiley
 

#3 06.03.2005, 00:23
Jens Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Hallo und willkommen, Doc.
Pan hat recht, ich bin angehender Archäologe (Prähistorische Archäologie).
Stehe sehr gern für Fragen zur Verfügung, das Thema der Arbeit, die Du erwähnst, hört sich ja ausgesprochen spannend an!
 

#4 06.03.2005, 11:01
cYb3r-PuNkA Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Hallo und herzlich willkommen!

Hört sich wirklich sehr interessant an!

Ich glaube hier wirst du auf fast alle Fragen eine Antwort bekommen
Kai
"Fliegen: Ja - Landen: Nein"
 

#5 06.03.2005, 13:59
Raider Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Hallo und Herzlich Willkommen.

Ich bin sicher das wir dir eine ganze Menge deiner Fragen beantworten können. Zwinkernder Smiley
Alex
 

#6 07.03.2005, 17:48
DJ Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Auch von mir ebenfalls herzlich Willkommen. Meinen Segen habt ihr. Grinsender Smiley
Immer her damit ...
Noch nie hat ein X irgendwo, irgendwann einen bedeutenden Punkt markiert.
"Zehn - das X markiert den Punkt."
 

#7 17.03.2005, 16:42
Doc Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Danke für das freundliche Willkommen!
Ich bin gerade dabei alle Szenen, die irgendwie mir Archäologie zu tun haben herauszuschreiben und so einen Katalog anzulegen. Es werden voraussichtlich aus allen 3 Filmen zusammen ca. 40 Szenen werden. Dann klopfe ich die Szenen mit den Fragen zum "realen" Berufsbild des Archäologen ab. Die Grundlage dafür ist ein Heftchen aus den 70er Jahren (vom Arbeitsamt) "Blätter zur Berufskunde - Archäologe" und diverse Fachliteratur (wovon es allerdings herzlich wenig gibt). Offensichtlich hat sich noch kein Archäologe sehr ausführliche Gedanken über unseren Job gemacht. Über das Studium gibt es massig Literatur (seit ein paar Jahren), aber ist man erstmal fertig, herrscht Schweigen. Tja, und dann, so in drei bis vier Wochen werde ich euch dann mit Fragen überschütten...
Finde ich echt klasse, daß ihr bei meinem Projekt mitmacht.
 

#8 17.03.2005, 17:20
Jens Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Hört sich ja mit jeder neuen Einzelheit, die Du uns mitteilst interessanter an, Dein Projekt! Also DIE Arbeit würd' ich gern mal lesen ...
Wegen dieses "Berufskunde"-Heftchens: Ich hab' grausige Erfahrungen damit gemacht, weil sie meistens von Leuten geschrieben werden, die nicht vom Fach sind. Also ich kann hier nur für die Hefte bzgl. Journalist und Historiker sprechen (dass es auc welche für Archäologen gibt, wußte ich gar nicht) - und die stimmen mit der Realität in etwa soweit überein wie die Indy-Filme mit der "echten" Archäologie ...

Bin schon sehr gespannt auf Deine Fragen! Grinsender Smiley
Eines scon mal vorweg: Filzhüte erfreuen sich tatsächlich großer Beliebtheit (zumindest unter den Leuten, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe) Grinsender Smiley
 

#9 29.03.2005, 17:23
Stratokles
Gast
Betreff: RE: Trilogie
Hallo,

interessantes Thema. Wir haben letztes Semester bei uns an der Uni in Alte Geschichte eine Übung zum Thema "Antike im Film" gehabt.
Wirst es wahrscheinlich schon kennen, aber falls nicht kann ich Dir

M. Junkelmann, Hollywoods Traum von Rom, Mainz 2004

empfehlen.
Junkelmann untersucht hier zum großen Teil anhand von Historienfilmen der 50/60er Jahre, aber auch anhand neuerer Streifen wie etwa "Gladiator", wie Filmemacher mit der Antike in Filmen und besonders mit deren Wahrheitsgehalt umgehen. Es wird eben leider zu oft zu Gunsten der Dramaturgie einige historische und archäologische Tatsachen verändert.
Vielleicht findest Du ja einige interessante Ansätze.
Hoffe sehr, daß man Deine Arbeit irgendwann mal irgendwo lesen kann.

Viel Erfolg,

Stratokles
 

#10 03.05.2005, 22:55
Doc Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Hallo Leute!
Es hat doch etwas länger gedauert, bis ich mir zusammen mit meiner Kollegin die Fragen aus den Fingern gesaugt hatte... Nein, Spaß beiseite, es ist mir schon sehr ernst mit meiner Arbeit. Daher bitte ich euch auch die Fragen so ehrlich wie möglich zu beantworten (ohne irgendwie mit der Antwort „gut dastehen“ zu wollen) und bitte ohne zu schauen was die anderen so schreiben, denn wenn alle dasselbe schreiben habe ich nichts davon.
Ich werde euch zwei Blöcke mit Fragen präsentieren. Einen jetzt – mit der Bitte, die Fragen bis zum Dienstag, den 10. Mai (also in einer Woche) zu beantworten – den zweiten Block dann vom 10. bis zum 17. Mai. Falls das so, mit den zwei Terminen nicht klappt ist nicht schlimm, aber ich muß alles fertig haben bis spätestens 20. Mai. Versuchen wir´s erstmal so wie geplant. Einverstanden? Ich danke euch ganz herzlich für die Mitarbeit!
Viel Spaß bei den Fragen!

Fragen Teil 1:
1.) Was ist für dich das Besondere an der Person Indiana Jones und was ist das Besondere an den Filmen?
2.) Ist Indy eine Identifikatiosfigur bzw. ein Vorbild für dich? Wenn ja, warum?
3.) Ist Indy ein Held? Wenn ja, warum? Bitte definiere erst kurz, was für dich ein Held ist.
4.) Was hat Indiana Jones mit den Hauptfiguren anderer Abenteuerfilme gemeinsam bzw. was unterscheidet ihn davon?
5.) Wie sind deiner Meinung nach die Frauen in den 3 Teilen dargestellt? (Marion Ravenwood, Willie Scott, Dr. Elsa Schneider).
 

#11 04.05.2005, 08:26
cYb3r-PuNkA Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
So, hab schonmal schnell ein bisschen was beantwortet, aber muss jetzt zur Arbeit. Den Rest mach ich später

Zitat:
Zitat von Doc

Fragen Teil 1:
1.) Was ist für dich das Besondere an der Person Indiana Jones und was ist das Besondere an den Filmen?
Die Filme sind zeitlos! Ein (schon damals) aufgegebenes Genre wurde durch ein perfektes Zusammenspiel aus Schauspielern bzw. Charakteren, Schnitt, Effekten, Story und der einzigartigen Musik wieder zum Leben erweckt. Es war etwas neues. Eine Mischung aus Abenteuer, Action, Komödie, Horror usw. Eigentlich sollte für jeden was dabei sein Zwinkernder Smiley Die Filme haben viele solcher 'Gänsehaut'-Momente (passende Szene - passender Dialog - passende Musik) dadurch kommt dieses typische Indy-Flair auf was einen vor dem Bildschirm/der Leinwand fesselt!
Viele werden den Charakter 'Indiana Jones' um sein Leben beneiden und möchten ihm nacheifern. ER ist der Grundstein für viele weitere Ideen und Abenteuer - die zum Glück auch mit 'Die Abenteuer des jungen Indiana Jones' umgesetzt wurde.

Zitat:
Zitat von Doc

2.) Ist Indy eine Identifikatiosfigur bzw. ein Vorbild für dich? Wenn ja, warum?
Welcher Mann möchte nicht sein wie Indiana Jones Die verwegene Art, immer ein guter Spruch auf Lager, die Kunst sich in Schwierigkeiten zu bringen, sportlich, hat was im Kopf, gutaussehend, die Welt bereisen, wichtige Persönlichkeiten treffen... Die Liste könnte ewig so weitergehen (Achja und ganz wichtig: FRAUEN !)*g*

Zitat:
Zitat von Doc

3.) Ist Indy ein Held? Wenn ja, warum? Bitte definiere erst kurz, was für dich ein Held ist.
Nein, Indiana Jones ist KEIN Held. Er wird immer wieder von neuen Problemen überrascht die er überwinden muss - wobei er sich damit oft in noch größere Schwierigkeiten bringt. Gerade die Tatsache dass nicht alles auf Anhieb klappt, er keinerlei 'Superkräfte' hat und ihm hier und dort mal das ein-oder-andere Missgeschick unterläuft macht ihn für mich nicht zu einem (typischen) Held:

Zitat:
Zitat von Doc

4.) Was hat Indiana Jones mit den Hauptfiguren anderer Abenteuerfilme gemeinsam bzw. was unterscheidet ihn davon?
Später Zwinkernder Smiley

Zitat:
Zitat von Doc

5.) Wie sind deiner Meinung nach die Frauen in den 3 Teilen dargestellt? (Marion Ravenwood, Willie Scott, Dr. Elsa Schneider).
Später Zwinkernder Smiley


Kai
"Fliegen: Ja - Landen: Nein"
 

#12 04.05.2005, 19:46
Raider Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Dann geb ich auch mal meinen Senf dazu. Zwinkernder Smiley

Zitat:
Zitat von Doc

1.) Was ist für dich das Besondere an der Person Indiana Jones und was ist das Besondere an den Filmen?
So genau kann ich das gar nicht sagen. Ich habe Indy damals im Fernsehen gesehen und war einfach hin und weg. Indy ist ein auf der einen Seite der Prof., der an der Uni lehrt und dessen Alltag sich jeder vorstellen kann. Aber auf der anderen Seite hat er ein Leben, dass voll mit Abwechslung, Spannung und Nervenkitzel ist. Und genau das ist es, was sich so mancher in seinem Leben auch wünscht. Da dies jedoch nicht möglich ist, sucht man eben eine Möglichkeit, die einem in begrenzten Maße die Möglichkeit gibt, für kurze Zeit in ein solches Abenteuer einzutauchen. Und wenn es auch nur für 2 Stunden ist.
Mit Indiana Jones war es damals genau dasselbe wie mit Star Wars. Es war etwas anderes. Außerdem hat einfach alles gepasst. Die Musik, die Dialoge, aber vorallem die Schauspieler. Ich möchte jedenfalls wirklich nicht wissen, wie "Jäger des verlorenen Schatzes" ausgesehen hätte, wenn anstelle von Harrison Ford und John Rhys-Davis, Tom Selleck und Dani DeVito mitgespielt hätten.

Zitat:
Zitat von Doc

2.) Ist Indy eine Identifikatiosfigur bzw. ein Vorbild für dich? Wenn ja, warum?
Vorbild würde ich nicht sagen. Er führt eben ein Leben, in das man gerne mal reinschnuppern würde. Ansonsten schließe ich mich Cyber hier an.

Zitat:
Zitat von Doc

3.) Ist Indy ein Held? Wenn ja, warum? Bitte definiere erst kurz, was für dich ein Held ist.
Indiana Jones ist für mich defenitiv kein Held. Auch die Filme, sind keine richtigen "Heldenfilme". Heldenfilme sind sowas wie 'Stirb langsam', 'Con Air',usw.
Ein Held bekommt ja auch am Ende immer das, weswegen er sich den ganzen Film abgemüht hat. Indy ist am Ende immer leer ausgegangen. Keine Bundeslade im Wohnzimmer, kein Sankarastein in der Vitrine und auch kein Gral im Regal.
Und wie Cyber schon sagte, hat Indy keine Superkräfte. Er hat genauso Schmerzen, blutet wenn er angeschossen wird, kann von Drogen benebelt werden, gegen die dann auch nur gutes Zureden nichts hilft und hat fast dieselben Probleme wie jeder andere Mensch.

Zitat:
Zitat von Doc

4.) Was hat Indiana Jones mit den Hauptfiguren anderer Abenteuerfilme gemeinsam bzw. was unterscheidet ihn davon?
Vor Indiana Jones gab nur diese Abenteuerserien aus dem Fernsehen, die immer als Cliffhanger endeten. Ähnlich wie heute die Seifenopern. Die Zuschauer sollten ja auch das nächste Mal wieder einschalten. Zwinkernder Smiley
Jedenfalls war Indiana Jones der erste richtige Abenteuerfilm in dem Format. Was jetzt jedoch nicht heißen soll, dass Indy das non plus ultra ist. Danach kamen gute und schlechte Abenteuerfilme. Die Mumie 1+2 finde ich z.B. sehr gut gemacht. Die Filme waren auch von der Story mal etwas neues, auch wenn es den Film schonmal in der 30er gab. Außerdem war es nicht mehr diese typische Rollenverteilung. Der Mann, der auf alles eine Antwort weiß und die Frau, die nur gut aussehen muss. Das ist auch der Grund, warum vielleicht einige ToD nicht so sehr mögen. Marion und Elsa hatten ja was auf dem Kasten. Aber wenn man genauer hinsieht ist Willie mehr als nur die Blondine, die neben Indy gut aussehen muss.

Zitat:
Zitat von Doc

5.) Wie sind deiner Meinung nach die Frauen in den 3 Teilen dargestellt? (Marion Ravenwood, Willie Scott, Dr. Elsa Schneider).
Marion ist mehr so die Frau, mit der man Pferde stehlen kann.
Willie kommt zu Anfang als "dummes Blondchen" rüber, aber im Laufe des Filmes übersteht sie Sachen, die vorher keiner von ihr gedacht hat.
Elsa verkörpert sehr gut jemanden, der auf hinterlistige Weise, an Informationen zu kommen.


Alex
 

#13 18.05.2005, 19:11
Doc Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Hallo ihr Guten!
Hier kommt, wie versprochen, der zweite Teil der Fragen. Das heißt aber nicht, daß der erste Teil jetzt nicht mehr beantwortet werden sollte...
Am 31. Mai brauche ich dann alle Antworten, sonst kann ich sie nicht mehr in meine Arbeit einbauen. Also: Sprechet auf und seiet zahlreich! Zwinkernder Smiley

6.) Wie stellst du dir den Archäologenberuf vor, wie ist der Alltag eines Archäologen? (Was macht er so den Tag und das Jahr über...)

7.) Was glaubst du hat Indy mit einem echten Archäologen gemeinsam? Und was macht ein richtiger Archäologe anders?

8.) Haben die Filme bei dir Interesse an der realen Archäologie geweckt? Wenn ja, worin drückt sich das aus? (Bücher, TV, etc.)

9.) Würdest du Archäologie studieren bzw. kannst du dir vorstellen, daß jemand, nachdem er die Filme gesehen hat, diesen Beruf ergreift?

10.) Wenn du magst, gib mir bitte folgende Daten von dir:
a) Bist du männlich oder weiblich?
b) Alter: zwischen 15 und 18, zwischen 18 und 25, zwischen 25 und 30, über 30 Jahre alt? (Du kannst natürlich auch dein genaues Alter hinschreiben.)
c) Bist du Schüler, Student oder berufstätig?

Das wär´s. Ich kenne mich im Forum nicht so gut aus. Besteht denn die Möglichkeit für diese Umfrage ein bißchen Werbung zu machen? Kann mir da jemand weiterhelfen?
 

#14 18.05.2005, 20:45
Jens Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Uuuups! Das hätt’ ich ja glatt vergessen! Die Fragen!
Okay, here I come …

1.: Das besondere an der „Figur“ Indy ist natürlich der Charakter als solcher. Sein Lebensstil – Gefahr, Abenteuer, Schatzsuche, schöne Frauen, er kommt ganz schön rum in der Welt und irgendwie schafft er es auch immer wieder heil aus brenzligen Situationen herauszukommen.
Die Filme sind für mich die Wiederbelebung des guten alten Action-Abenteuerkinos. Ich erinnere nur an die ganz alten Schinken mit Charlton Heston, Humphrey Bogart und die von Lucas und Spielberg zitierten Abenteuer-Serials der 40er …

2.: Vorbild und Identifikationsfigur in gewisser Hinsicht. Ich meine, wer würde nicht gern ein solches Leben führen? Zu den Gründen siehe Antwort 1. Natürlich bin ich realistisch genug, um Indy als das zu sehen, was er ist: eine fiktive Figur, die mit der „wiklichen“ Archäologie herzlich wenig zu tun hat.

3.: Im Sinne des Kinos ist Indy sehr wohl ein Held. Meine eigene Definition von Held ist allerdings der Nutzen des Handelns für jemand anderen, meinetwegen die Gesellschaft (Leben retten, etc. pp.). Im weitesten Sinne tut Indy dies ja, da er verhindert, dass die Macht der Artefakte, um die es in den Filmen geht (Lade, Gral) von irren Bösewichten zum schlechten genutzt wird.
Der eigentlichen Definition aber (uneigennützige Hilfe würde ich da auch zu zählen) kommt er wohl im zweiten Teil (Tempel des Todes) am nächsten, wo er den „Dorfschatz“ rettet, und vorhehr (!) weiß, dass er nix davon hat.

4.: Ich würd’ ihn als den Prototypen der Hauptcharaktere von Abenteuerfilmen bezeichnen – Vorbild für spätere Filme, Nachbildung früherer …

5.: Durchaus mit gewissen Klischees verbunden, was man ja auch als Referenz an die Serials der 40er sehen kann (die kreischende Willie, die toughe Marion, die hübsche aber hinterlistige Elsa …)

6.: Hehe, das kann ich mir ziemlich gut vorstellen. In Bibliotheken rumhängen (und lesen natürlich), Drittmittel einwerben, um Grabungslizenzen feilschen, sich mit Bauleitern rumärgern, Grabungen organisieren, durchführen und nachbereiten. Den ganzen Museumskram nicht zu vergessen (Verhandlungen um Leihgaben, Magazinarbeit, Ausstellungen). Dann den ganz alltäglichen Wahnsinn in Sachen eigener Forschungsprojekte.

Kommt natürlich immer auf die Richtung an, in die es geht: Museumsmensch, Hochschullehrer, Grabungsfirma, …

7.: Gemeinsam: nach meiner Erfahrung erfreuen sich in letzter Zeit Filzhüte großer Beliebtheit …

Ansonsten kann ich keine Ähnlichkeiten zwischen der Tätigkeit eines (heutigen) Archäologen und Indys Vorgehen erkennen. Bei Schliemann war das etwas anders, aber der war ja auch kein Archäologe …

8.: Die Filme haben in der Tat (u.a., andere Faktoren haben da auch eine Rolle gespielt) mein Interesse an der Archäologie geweckt. Das hat sich dann darin geäußert, dass ich mehr über diese Thematik gelesen habe, und schließlich zu meinem Studium der Prähistorischen Archäologie geführt …

9.: Ja, aber nicht unbedingt nur aufgrund der Filme … (siehe 8.)

10.:
a) männl.

b) zw. 25 und 30

c) Student

Wegen der Werbung – DJ, kann man den Thread vielleicht irgendwie als „sticky“ oder so markieren?

 

#15 20.05.2005, 16:04
Raider Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Zitat:
6.) Wie stellst du dir den Archäologenberuf vor, wie ist der Alltag eines Archäologen? (Was macht er so den Tag und das Jahr über...)

Ich hab mir das früher im so vorgestellt, dass Archäologen sich irgendwas aussuchen, was sie finden wollen bzw. einen Landstrich den sie durchsuchen wollen und mit Nachforschungen und Graben anfangen. Da aber Jens schon so einiges erzählt hat, weiß ich jetzt, wie das wirklich abläuft. Zumindest in den groben Zügen.

Zitat:
7.) Was glaubst du hat Indy mit einem echten Archäologen gemeinsam? Und was macht ein richtiger Archäologe anders?

Ein richtiger Archäologe geht bestimmt nicht bewaffnet in irgendeinen Dschungel und sucht einen Tempel in dem sich eine goldene Statue befindet. Aber wie Indy auch schon sagte:"Archäologie ist die Suche nach Fakten, nicht nach der Wahrheit. [...] Also vergessen sie diese Ideen von versunkenen Städten, exotischen Abenteurern und die Welt umzugraben. Wir folgen keinen Karten zu verborgenen Schätzen und noch nie hat ein X irgendwo, irgendwann einen besteutenden Punkt markiert. [...] 70 % aller Archäologenarbeit wird in der Bibliothek verrichtet. Nachforschungen, lesen. Wir können einfach es uns nicht leisten Mythologie kritiklos hinzunehmen."
Nur leider werden solche Sätze immer von der Öffentlichkeit vergessen und Indy wird einfach mit allen Schätzsuchern auf eine Stufe gestellt.

Zitat:
8.) Haben die Filme bei dir Interesse an der realen Archäologie geweckt? Wenn ja, worin drückt sich das aus? (Bücher, TV, etc.)
Ja, auf jeden Fall. Wenn ich es nicht verpasse und Zeit habe, gucke ich alles, was im Fernsehen mit Archäologie zu tun hat und lese auch Bücher zu dem Thema. Ich hab sogar mal angefangen Hieroglyphen zu lernen.

Zitat:
9.) Würdest du Archäologie studieren bzw. kannst du dir vorstellen, daß jemand, nachdem er die Filme gesehen hat, diesen Beruf ergreift?
Ich kann könnte es mir vorstellen, aber ob ich da Glücklich werden würde weiß ich nicht. Wenn ich sowas wie Indy den ganzen Tag lang machen würde, wäre schon ein echt cooler Job ;), aber so ist es ja nicht. Und ich bin nun mal nicht der Typ, der stundenlang in der Bibliothek sitzt und irgendwelche Bücher wälzt.
Von daher bleibt ich lieber beim Maschinenbau.

Zitat:
10.) Wenn du magst, gib mir bitte folgende Daten von dir:
a) Bist du männlich oder weiblich?
b) Alter: zwischen 15 und 18, zwischen 18 und 25, zwischen 25 und 30, über 30 Jahre alt? (Du kannst natürlich auch dein genaues Alter hinschreiben.)
c) Bist du Schüler, Student oder berufstätig?
a) männlich
b) 22 (in 3 Wochen)
c) Ich leiste z.Zt. meinen Wehrdienst ab. Vorher habe ich Maschinenbau studiert und das werde ich auch nach dem Bund weitermachen. Gelernt habe ich Industriemechaniker.

[Editiert von Raider am Freitag, 20.Mai 2005 um 16:08]


Alex
 

#16 02.06.2005, 16:05
Doc Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Terminverlängerung!
Da mein Abgabetermin verlängert wurde, können die Fragen alle auch noch bis zum 15.6.05 beantwortet werden. Das ist dann allerdings der letzte Termin.
Haltet euch ran, ihr Guten! Ich brauche noch ein paar Meinungen.
 

#17 02.06.2005, 16:24
Jens Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Los ihr Faulpelze!
Antwortet gefälligst Grinsender Smiley
 

#18 07.06.2005, 13:05
Cindy Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Zu den Fragen von Doc.
Bin neu hier im Forum und fand es toll, daß hier nicht nur Unsinn ausgetauscht wird, sondern man sich auch ernsthaft mit manchen Fragen befasst, daher antworte ich (28 weiblich, wollte mal Archäologie studieren, habe mich dann aber für was "Vernüftiges" entschieden) auch mal ganz ehrlich, was mir so zu Indy einfällt:

1.) Was ist für dich das Besondere an der Person Indiana Jones und was ist das Besondere an den Filmen?
Indy ist eine Mischung aus Held, kleinem Jungen, Ideal und Chaot. Alles eben sehr unterhaltsam. Und er bietet viel, von dem man als "normaler Mensch" immer schon geträumt hat: Abenteuer, die Welt sehen usw.
2.) Ist Indy eine Identifikatiosfigur bzw. ein Vorbild für dich? Wenn ja, warum?
Nein, sicher nicht, man muß ihn halt als das nehmen, was er ist: Eine Filmfigur, noch dazu eine mit vielen Schwächen. Aber wie gesagt, so manches hätte man auch schon gerne. Und wenn man jünger ist, findet man Indi sicher auch cool.
3.) Ist Indy ein Held? Wenn ja, warum? Bitte definiere erst kurz, was für dich ein Held ist.
Das hängt sicher mit dem Vorbild zusammen. Ein Held tut Gutes - nicht nur für sich selbst -, hat primär edle Motive, ist evtl. noch besonnen und weitsichtig etc. Indi ist sicher in vielem, was er tut auch ein Held, er rettet seine Mitstreiter(innen) aus Gefahren, wenn auch manchmal unfreiwillig etc. Aber seine Motive sind nie sehr edel und das meiste tut er nur für sich und seinen Ruhm. Noch dazu stolpert er manchmal recht deppert in immer neue Katastrophen, ohne Weitsicht eben.
4.) Was hat Indiana Jones mit den Hauptfiguren anderer Abenteuerfilme gemeinsam bzw. was unterscheidet ihn davon?
Seinen Charme. Der fehlt vielen Abenteuerfimprotagonisten. und er hat einen ehrbaren Beruf. Viele andere sind von vorne herein schon "wilde Typen". Er ist immerhin Professor Jones - lach !
5.) Wie sind deiner Meinung nach die Frauen in den 3 Teilen dargestellt? (Marion Ravenwood, Willie Scott, Dr. Elsa Schneider).
Willi: Blond, d. h. hübsch, nett, etwas doof, hysterisch.
Marion: netter Kumpel, wenig erotisch, eher etwas derb.
Elsa: Die kühle Gegnerin, aber doch Frau (hatte ja was mit Vater und Sohn, oder?). Paßt besser zum Zeitgeist: Auch die Frauen sind klug, berechned und böse. Ihr Sexappeal liegt in ihrer Unterkühltheit.

 

#19 07.06.2005, 13:08
DJ Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
Willkommen hier im Forum holde Weiblichkeit


Noch nie hat ein X irgendwo, irgendwann einen bedeutenden Punkt markiert.
"Zehn - das X markiert den Punkt."
 

#20 07.06.2005, 13:14
Cindy Abwesend
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Betreff: RE: Trilogie
ah, es gibt einen Teil zwei, also:

6.) Wie stellst du dir den Archäologenberuf vor, wie ist der Alltag eines Archäologen? (Was macht er so den Tag und das Jahr über...)
Nachdem ich das mal studieren wollte, weiß ich natürlich ein bißchen darüber. Viel langweilige Schreibtischarbeit und wenig Abenteuer. Der eine oder andere von Euche, wäre da sicher gerne mal Indy.
7.) Was glaubst du hat Indy mit einem echten Archäologen gemeinsam? Und was macht ein richtiger Archäologe anders?
Wenig, leider. Er macht und denkt später, ich hoffe, bei den Archäologen der realen Welt ist das umgekehrt. Außerdem ist Indy ein Zerstörer von Kulturgut, auch das sollte es bei Euch nicht geben - auch wenn man da ja manchmal in den Medien anderes liest.
8.) Haben die Filme bei dir Interesse an der realen Archäologie geweckt? Wenn ja, worin drückt sich das aus? (Bücher, TV, etc.)
Irgendwie schon. War ja noch klein, als die Filme gelaufen sind. Aber ich habe immer gedacht: Wenn Archäologie nur zu einem 10.tel das ist, was uns da gezeigt wird, dann ist das immer noch sehr spannend. Wahren ja auch schöne Bilder dabei: Petra etc. Da möchte man doch auch mal hin, oder? Und Archäologen haben ja auch immer noch das Raubeinimage, das siche roft nicht stimmt, aber hätte mir auch gefallen, mit so coolen Professoren herumzureisen etc. Bin dann halt hobbymäßig dabei geblieben. Klar, je älter man wird, desto mehr schwindet die Vorstellung vom Abenteuer Archäologie. Aber am Anfang hat es sicher unbewußt eine Rolle gespielt, daß ich in meiner Jugend die Filme gesehen habe.
9.) Würdest du Archäologie studieren bzw. kannst du dir vorstellen, daß jemand, nachdem er die Filme gesehen hat, diesen Beruf ergreift?
siehe letzte Frage.
10.) Wenn du magst, gib mir bitte folgende Daten von dir:
a) Bist du männlich oder weiblich?
weiblich
b) Alter: zwischen 15 und 18, zwischen 18 und 25, zwischen 25 und 30, über 30 Jahre alt? (Du kannst natürlich auch dein genaues Alter hinschreiben.)
25 - 30
c) Bist du Schüler, Student oder berufstätig?
Studentin

Hoffe, ich konnte Dir ein bißchen mit all dem helfen. Sagst Du uns irgendwann mal, was aus Deiner Arbeit geworden ist?
Viel Glück und Erfolg.

 

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